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Therme Erding

Auf unserem Kurztrip letzte Woche, kamen wir auch noch nach München. Und als Thermenliebhaber, hat man selbstverständlich schon etliches über die „Größte Therme der Welt“ gelesen oder gehört. Daher lag es auf der Hand, dass wir diese Therme besuchen mussten.

Schon weit entfernt, während der Hinfahrt am frühen Morgen, sah man aus der Ferne das gewaltige Gebäude mit mehreren Kuppeln und Dächern. Vorort angekommen steht ein überdimensionaler Parkplatz, sowie ein fünfstöckiges Parkhaus zur Verfügung. Als wir dort gegen 10:30 Uhr parkten, war bereits schon fast alles gefüllt. Dementsprechend gingen wir davon aus, dass die Therme sehr voll sein wird.

Nach einem kurzen anstehen an der Kasse und dem bezahlen des, meiner Meinung nach NICHT gerechtfertigten, Preises (dazu aber später mehr) von sage und schreibe 44€ für die Tageskarte, kamen wir in die Umkleide. Von der aus man direkt in den textilfreien Bereich, der sogenannte Vitaltherme gelangt.

An diesem Punkt kann man in nahezu alle Bereiche wechseln wie z.B. den Freibereich, das Römische Bad, den Terrassenpool, den klassischen Textil-Theremenbereich, dem Galaxy – der Rutschenwelt – von dort dann weiter zum Wellenbad.

Da wir den Tag zum entspannen nutzten wollten, besuchten wir am Anfangs kurz das Spaßbad – Galaxy mit über 25 verschiedenen Rutschen. Logischerweise war es dort entsprechend voll, da hier groß und klein seinen Spaß gefunden hatte – natürlich aber auch sehr laut. Als wir es geschafft hatten drei Rutschen auszuprobieren – welche uns zwar sehr viel Spaß bereitet hatten, aber auch viel Zeit gekostet haben, sind wir in den für uns wichtigen Bereich gewechselt. Nämlich in die VitalTherme mit ihren Wellnessbereichen in Form von Dampfbädern, Ruhebereichen, Saunen und Erholungsbecken.

Was einem direkt ins Auge springt ist die Liebe zum Detail. Dies ist auf jeden Fall ein Qualitätsmerkmal der Badewelten. Angefangen vom Römischen Bad welches mit klassichen Steinfiguren und den Farben aus alten Aufzeichnungen von solch Bädern angestrichen war. Bis hin zu den Top gepflegten Duschen, von denen auch genug zur Verfügung standen. Über Liegemöglichkeiten, Ablageflächen, Saubere Gänge, wunderschöne Grünpflanzen (aber keine Orchideen wie in den anderen Badewelten). Bis hin zu dem großen Textilfreien Becken, welches das größte der vier Badewelten zu sein scheint.

Zum römischen Bereich gehörte auch eines der zwei „Floating Becken“. Dies ist ein sehr niedriges Becken (schätzungsweise 50cm tief) mit 34°C warmen Wasser, in welchen man sich mit den bereitliegenden Schwimmnudeln treiben lassen konnte. Passenderdweise wird Unterwasser noch Klassische Musik eingespielt, dies war wirklich sehr entspannend!

Vom Römischen Bereich aus gelangt direkt in verschiedene Dampfbäder, ein klassisches (Bahnen-)Schwimmbecken und verschiedene Niedrig-Temperatur Saunen. Auch einige Ruheräume, ein Kneippbecken, sowie ein kleines Freibecken mit verschiedenen Düsen und sprudelnden Liegen sind direkt von hier zu erreichen.

Nachdem man den Römischen Bereich verlassen hatte, gelangt man in den, Badebereich mit Glaskuppel für welche die Badewelten so bekannt sind. Dort stehen zahlreiche Liegen zur Verfügung – hier ist auch der Zugang zu dem großen Becken mit direktem Ausgang in den Freibereich. Es stand zusätzlich zur innen liegenden Poolbar, eine weiter im Freibereich für die Gäste bereit. Zudem gab es mehr als genug Düsen, Wasserstrahler, Wasserliegen einen Strömungskanal, Jacuzzis und Whirlpools.

Aber ganz wichtig, hier waren etwas schlauchartig, die meisten der Saunen an die Vitaltherme angebaut. Ich kann leider nicht alle aufzählen, da dies einfach so viele waren, daher werde ich auf ein paar exemplarisch eingehen.

Sehr schön war die Zirbelstube – die erste Sauna welche ich bis daher gesehen haben welche „Man only“ war. Die Sauna war auf angenehme 55°C temperiert und bot Platz für ca. 25 Personen. Aufgebaut war sie wie eine Berghütte, inklusive zwei Tischen mit Bänken, Vorhänge vor den Fenstern, Tischdeko und einer an der Wand entlang Laufenden Sitzbank. Der „Aufguss“ bestand in diesem Fall aus einem kalten Bier – welches jedoch nicht über einen Ofen verdampft wurde (einen Solchen Aufguss gab es jedoch im Alpenstadl), sondern jeder Bekam ein Glas, sowie eine Flasche Alkoholfreies Erding, welches dann gemeinsam getrunken wurde. Dabei wurde die Gäste aufgefordert Witze zu erzählen. Unter den Besten Witzerzählern wurde dann das gegebenenfalls noch zur Verfügung stehende Letzte Bier verlost.

Aufgrund der vielen Personen bot die Therme mehrere Aufgüsse in der Stunde an, dies scheinte zuerst auch super zu sein, doch da die Saunen nicht allzu groß waren und so viele Personen die Therme regelmäßig besuchten, musste man ca. 10 Minuten vor Saunaaufguss – spätestens – die Sauna aufsuchen, andernfalls bekam man in ihr keinen Platz mehr.

Die Aufgüsse selbst wurden schön durchgeführt, zuerst ausgiebig lüften und die frische Luft verteilen, dann Begrüßen, Infos geben, dann 2-3 Runden schwitzen und genießen. Die Aufgussstärke war insgesamt okay, variierte jedoch Stark von Personal zu Personal.

Die Geysirhöle war ebenfalls sehr schön – dies war eine Niedrigtemeratur Sauna mit 60°C, in ihrer Mitte jedoch war eine Art Springbrunnen welcher unregelmäßig Wasser nach oben spritzte, wie ein Geysir eben, gepaart mit Wasserdampf und Lichteffekten.

Im Freibereich stand noch das „Stonehenge“ mit zwei Saunen zur Verfügung, eine Rund angelegte Steinhütte in der Bauart wie das echte „Stonehenge“. In diesem doch sehr schönen Bauwerk gab es verschiedene Liegemöglichkeiten, sowie die zwei angesprochenen Saunen und einem Wasserfallbereich mit kaltem Wasser zum duschen. In der Kelten-Thron-Sauna waren wir für unseren vorletzten Aufguss welcher bei Keltischen Liedern mit einer Fahne gewedelt wurde, in der Sauna gab es auch einen Thron welcher im oberen Drittel mittels einer Treppe zugänglich war und ja, es saß sogar eine Person hinauf!

Wie man beim lesen merkt haben wir selbst alles nicht machen können was die Therme bot, da ein Tag einfach viel zu wenig Zeit bietet dies alles auszuprobieren. Was jedoch auch erschrickt ist, wie voll es dennoch ist, obwohl so viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Auch etwas Schade, finde ich, dass die Bistro/Restaurants im Vergleich zu den anderen Thermen welche wir bisher besuchten die teuersten waren.

Alles in allem komme ich zu dem Fazit, dass sie den Titel die „Größte Therme der Welt“ zu recht trägt. Jedoch stellt dies nicht unbedingt ein Zeichen dafür dar, dass man hier auch die „Größte“ Möglichkeit zum Erholen geboten bekommt, da die Dimensionen allen in allem so riesig sind, ist diese Therme besser dafür geeignet, einmal alles was man sich so bei einer Therme vorstellen kann, auszuprobieren – nicht jedoch um wirklich einen Tag abzuschalten oder einfach nur in Ruhe zu relaxen.