Schließen

Auberge au Boeuf – Restaurant (FR)

Weihnachten 2016, wie jedes Jahr beginnt einem der Kopf zu rauchen vor lauter grübeln was man seinem Partner wohl schenken sollte.
Da meine Frau weiß, dass die Dinge welche ich mir gerade wünsche, vorsichtig formuliert, nicht unbedingt nötig sind und ich mir diese, wenn ich sie schon unbedingt haben möchte, selbst kaufen soll. So kam sie auf die hervorragende Idee mir ein Restaurant Besuch in einem exklusiven Restaurant zu schenken.
Da wir ab und an gerne Essen gehen, darf es auch einmal etwas besonderes sein.
So kam es, dass unter dem Weihnachtsbaum ein Gutschein für ein Menü meiner Wahl im Auberge au Boeuf (zu deutsch Gasthaus zum Ochsen) in Sessenheim (Frankreich) lag, welchen sie mir schenkte.

Als nun der 20.01. gekommen war fuhren wir nach dem Feierabend direkt dort hin.

Von außen sah das Gasthaus bereits gehobener aus, obwohl es lediglich ein altes Fachwerkhaus war, das durch geschickte Beleuchtung deutlich aufgewertet wurde. Bereits der Empfangsbereich, in welchem einem die Jacken abgenommen und verstaut wurden, sah man zum Beispiel die Rezeption welche in modernen Design zur Fachwerkoptik eingebunden wurde. Die Tische waren schlicht und doch elegant gestaltet. Die Stühle waren von einem ausgefallenen Design, mit leichten Schalen an den Seiten und mit edlem, aber schlichten Stoff überzogen, vor allem waren sie sehr bequem. Um gleich bei den optischen Dingen zu bleiben, das Geschirr und die Gläser waren außergewöhnlich, vom Essen gar nicht zu reden, aber dazu komme ich nun genauer.

Wie einleitend erwähnt hatte ich freie Auswahl bei den Menüs, da wir uns beide das 6 Gänge Menü angelacht hatten und dies sowieso nur je Tisch bestellbar war, ist die Entscheidung schnell gefallen.
Da es auch noch ein passendes Weinbegleitpaket gab, bestellte ich mir dies gleich noch mit.

Bereits bevor der erste Gang serviert wurde, gab es ein Amuse-Bouche mit Kalbsfleischtatar und einem Wachtelei mit Trüffel, gefolgt von einem Gruß aus der Küche, Schnecke auf Sauerkraut im Nudelring mit salziger Eischneesoße.

Nun folgte der erste Gang mit gestopfter Entenleberpastete an verschiedenen Variationen der Quitte, bevor der zweite Gang bestehend aus Jakobsmuscheln mit Olivenöl und Zitronencreme gereicht wurde.

Danach folgte einer der besten Gänge, Hummer auf Krebs-Wirsingkohl Lasagne mit passender Hummercreme Soße, das war ein wahres Gedicht!

Als kleiner süßer Zwischengang gab es nun Sorbet aus Holunderblüte-Rhabarber, bevor die zwei Hauptgänge folgten.

Diese bestanden zum einen aus Seeteufel mit Muscheln und Soße, angerichtet auf gekochtem Kohlrabi. Und zum zweiten, Kalbsfilet rosa gegaart mit Trüffelsplitter und geräuchertem Kartoffelbrei, das war mein persönliches Highlight an dem Abend!

Nun folgte der Käsegang mit einer Auswahl an verschiedenen Käse Sorten, der von Weichkäse aus Ziegenmilch bis hin zum Hartkäse von der Kuh reichte.

Der Abschluss machte dann ein aus Zuckerguss geformtes „Glas“, welches mit Orangenmus auf Biskuit und aufgespritzem frischer Meringe-Creme, sowie zwei Stäbchen aus gebackenem Baiser mit Orangenstückchen garniert war.

Als wir dann zahlten kam noch ein kleiner Pralinen Teller mit je drei verschiedenen Schokoladen Pralinen für jeden.

Man kann es wirklich ganz einfach zusammenfassen, solche leckere Kombination bekommt man in keinem normalen Restaurant. Klar hat dies auch seinen Preis, aber das weiß man ja im Voraus und schließlich geht man nicht alle Tage in ein solches exklusives Restaurant. Wer sich oder seinem Lieben mal etwas tolles gönnen mag – ich kann dies wirklich nur wärmstens empfehlen. Eine solche Kochkunst habe ich noch nicht zuvor in einem Restaurant gesehen und dies gepaart mit einer Gastfreundschaft, sowie dem passenden Ambiente. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Auberge au Boeuf 2016 einen Michelin Stern bekam.

Anbei ein paar Eindrücke meines Menüs.